Ich bin sehr stolz, dass wir als IKK classic den Pionierinnen auf diesem Gebiet eine Bühne geben. Beispielsweise mit unserem Schwerpunktthema, bei dem wir auf unseren Kommunikationskanälen im Herbst die Frauen im Handwerk in den Fokus stellen. Denn wenn man genauer hinschaut, tut sich etwas. Dachdeckermeisterin Sina Klein, Tischlermeisterin Jule Rombey, Kirchenmalermeisterin Maren Kogge oder Zimmerfrau und Miss Handwerk 2024 Lea Heuer – sie sind die Generation von Frauen, die die bisherigen Männerdomänen des Handwerks erobern. Mit ihnen sind wir als größte Innungskrankenkasse bereits erfolgreiche Kooperationen eingegangen, um zu zeigen: Frauen können das!
"Ich kann diese Aussage von Herrn Hippler aus eigener, praktischer Erfahrung nur bestätigen. Frauen sind in der Lage, uneingeschränkt alle 130 Handwerksberufe auszuüben. Ich habe bei mir im Team eine zierliche Mitarbeiterin, die robuster ist als jeder Mann. Außerdem werden die technischen Hilfsmittel immer besser, so dass es mehr auf Köpfchen und Kreativität als auf Muskelkraft ankommt. Ein Aspekt, den ich betonen möchte, denn der Mythos von ‚dummen Handwerkerinnen‘ ist längst überholt. Der Meistertitel hat den gleichen Rang eines Bachelorabschlusses und der Betriebswirt ist dem universitären Master gleichgestellt. Es braucht aber auch ein Umdenken in den Köpfen der Eltern, die sich oftmals krampfhaft eine akademische Laufbahn für ihre Kinder wünschen."
Dies betont auch Katja Lilu Melder. Damit Eltern umdenken und junge Menschen, vor allem auch Frauen, mit Handwerksberufen in Berührung kommen, sind die Schulen gefragt. An vielen Realschulen und an noch mehr Gymnasien findet Handwerk nicht statt. Ein Schnuppertag und eine verpflichtende Praktikumswoche deutschlandweit können ein Anfang sein. Auch, um zu zeigen, wie erfüllend handwerkliches Arbeiten ist.
Die IKK classic-Studie „Handwerk macht glücklich“ belegt, dass Machen gesund ist. Bewegung an der frischen Luft und etwas mit den eigenen Händen zu erschaffen, sorgt für Wohlbefinden und Erfüllung.
Katja Lilu Melder bestätigt das: "In meinem ursprünglichen Beruf als Hotelfachfrau war ich nicht glücklich. Über Umwege bin ich Beton- und Abbruchtechnikerin geworden und habe meinen Platz gefunden. Mein Vater hat mir diesen Werdegang nie verziehen und bis zu seinem Tod kein Wort mehr mit mir gesprochen. Ich wünsche mir, dass ein Umdenken in unserer Gesellschaft stattfindet. Und dass Frauen den Mut finden, ihren Weg zu gehen.Wichtig ist allerdings auch, dass Unternehmen sich wandeln. Nur so können wir es schaffen, junge Menschen für das Handwerk zu begeistern. Ein Betrieb muss ein Safe Space sein, nicht nur für weibliche Angestellte, sondern für alle Mitarbeitenden. Ich habe eine Mitarbeiterin, die ihren letzten Job verloren hat, als der Chef herausfand, dass sie mit einer Frau verheiratet ist. Mit der Initiative ‚Buntes Handwerk‘ unterstützen wir gerade einen Transmann, der bereits rund 60 Bewerbungen geschrieben hat und keinen Job findet. Das Handwerk muss ein Ort werden, an dem jede und jeder so sein darf, wie sie oder er sein möchte."
Wenn sich das Handwerk für Frauen öffnet, kann es nur gewinnen – unter anderem auch dringend benötigte Fachkräfte.
Um hier noch einmal den Fokus auf mutige junge Frauen und deren Perspektiven zu legen, möchte ich betonen, dass Frauen bei weitem nicht nur die fleißigen Zuarbeiterinnen sind. Es findet ein tiefgreifenderer Wandel statt, auf den wir im digitalen IKK classic-Magazin Gesund.Machen. eingehen: Der aktuelle Beitrag "Von Vater zu Tochter: Generationenwechsel im Handwerk" zeigt, dass weibliche Nachwuchskräfte durchaus bereit und fähig sind, die alteingesessenen Familienunternehmen zu übernehmen und eine führende Rolle im Handwerk einzunehmen.